Verhaltenstipps

Was, wenn Freunde kiffen?

Kurz und knapp

  • Informier dich, ignorier schlechte Gefühle nicht, hol im Zweifel Unterstützung
  • Konsum ehrlich ablehnen, wenn du nicht willst
  • Nein“ sagen kann geübt werden

 

Wie verhältst du dich, wenn im Umfeld, im Freundeskreis gekifft wird? Wenn du gestresst bist oder dir Sorgen machst? Wichtig ist, sich gut zu informieren und schlechte Gefühle nicht zu ignorieren. Drüber reden und sich Hilfe holen ist immer eine gute Idee.

Kennst du das auch? Das Gefühl, bei irgendetwas mitmachen zu ,müssen'– einfach nur, weil die anderen es auch tun? „Ja“ zu sagen, obwohl man eigentlich „Nein“ sagen will? Zum Beispiel, wenn andere kiffen und einen auffordern, mitzumachen: Das Risiko eingehen, als spießig, uncool oder feige abgestempelt zu werden? Nicht für jeden ist es einfach, in dieser Situation „Nein“ zu sagen.

Mit diesem Gefühl bist du nicht alleine. Vielen Menschen fällt es – zumindest hin und wieder – schwer, „Nein“ zu sagen und ihre Meinung zu vertreten. Die Gründe dafür sind verschieden. Man will nicht unhöflich sein, nicht unangenehm auffallen oder befürchtet, dass die anderen einen deshalb ablehnen. In der Regel stimmt diese Vermutung aber gar nicht, denn die meisten Menschen schätzen eine ehrliche Meinung. Sei einfach du selbst.

Die Entscheidung darüber, ob jemand zum Beispiel kifft oder nicht, sollte er oder sie selbst treffen. Die Konsequenzen daraus muss die Person ja auch selber tragen. Der Konsum von Cannabis ist schließlich mit Risiken verbunden.

Im Freundeskreis kann man Probleme ansprechen und sich über das Thema Cannabis austauschen.

 

Üben, „Nein“ zu sagen

„Nein“ sagen kann man tatsächlich üben. Nimm dir zum Beispiel vor, in der nächsten Zeit mal etwas bewusst abzulehnen. Fange am besten mit möglichst einfachen Situationen an, zum Beispiel indem du in einem Laden ein Kleidungsstück nicht kaufst, obwohl dir die Verkäuferin oder der Verkäufer sagt, dass dir das Teil super steht. Je häufiger du es ausprobierst, umso leichter und selbstverständlicher wird es für dich, auch mal „Nein“ zu sagen. Durch „Nein“ sagen kann man sich abgrenzen und es kann helfen, seine eigenen Bedürfnisse im Blick zu behalten: Damit man nichts macht, was man eigentlich gar nicht machen will.

 

‚Nein‘ sagen – Tipps und Beispiele 

Am besten ist es, wenn du ehrlich und direkt antwortest, zum Beispiel so:

  • „Danke, aber das ist nicht mein Ding.“
  • Oder: „Nein, lass mal. Ich will morgen fit sein.“
  • Eine kurze Begründung zu geben, kann hilfreich sein. Rechtfertigen musst du dich für deine Entscheidung aber nicht!
  • Meist reichen solche direkten Antworten. Sollte es aber weitere Fragen geben, können diese Sätze helfen:
  • „Danke, ich habe auch so meinen Spaß. Mach dir keine Sorgen.“ Oder: „Nein, danke. Ich muss morgen lernen und da brauche ich einen klaren Kopf.“
  • Manchmal bietet es sich auch an, ganz direkt zurückzufragen: „Warum ist es dir so wichtig, dass ich kiffe?“ Bleib dabei entspannt und freundlich, das wirkt souverän.

 

Du hast schon einmal mit dem Gedanken gespielt, Cannabis zu probieren?

Vielleicht hast du schon einmal überlegt, Cannabis zu probieren, oder du hast es in deinem Freundeskreis beobachtet und bist neugierig. Informiere dich hier über den aktuellen Stand der Wissenschaft:

Was genau ist Cannabis?

Wie wirkt Cannabis?

Was sind die gesundheitlichen Risiken und kann man süchtig werden?

Wie sieht die Rechtslage in Deutschland aus?

Cannabis ist zwar die weltweit und auch in Deutschland am häufigsten konsumierte illegale Droge. Doch Aussagen wie „Alle kiffen doch“ stimmen nicht. Unter den 12- bis 17–Jährigen haben etwa neun von zehn noch nie gekifft (89,6 Prozent). Die meisten Jugendlichen kiffen also nicht: Informiere dich hier über die aktuellen Zahlen.      

 

"Hilft Cannabis beim RUNTERKOMMEN?"

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Kiffst du nicht, gehörst du zu der großen Mehrheit der Jugendlichen in Deutschland.

Du kennst jemanden in deinem Umfeld, der oder die kifft? Der Konsum belastet eure Freundschaft oder eure Beziehung? Vielleicht bist du dir unsicher, wie du damit umgehen sollst. Meistens ist es schwierig – und oft sogar unmöglich –, jemanden vom Kiffen abzuhalten. Es gibt keine einfachen „Tricks“ oder Rezepte. Zwar führt nicht jeder Konsum von Cannabis direkt in die Sucht. Du solltest deine Sorgen und Ängste aber auf jeden Fall ansprechen. Informiere dich und hole dir gegebenenfalls professionelle Hilfe!

 

  • Woran merke ich überhaupt, dass es Probleme gibt?

Informiere dich über die typischen Anzeichen einer Sucht.

  • Wie gehe ich mit solch einer Situation um und was kann ich tun?

Manchmal reicht schon ein Gespräch oder ein Hinweis auf Informationsangebote. Außerdem gibt es 1400 Beratungsstellen in Deutschland. Eine Beratung ist eine gute Sache. Sie ist kostenlos und anonym, niemand muss etwas davon erfahren.   

  • Ich will mehr wissen! Wo finde ich weitere Informationen zum Thema Cannabis?

In der Rubrik Materialien findest du weitere ausführliche Informationen, Broschüren und Printprodukte der BZgA.

 

Probleme ansprechen

Innerhalb der Familie und im Freundeskreis ist es oft gar nicht so leicht, Probleme anzusprechen. Doch wenn du ein schlechtes Gefühl hat, dann sprich es an!

Überlege dir vor dem Gespräch, was genau du ansprechen möchtest. Machst du dir Sorgen um eure Freundschaft? Oder um die Zukunft deines Freundes bzw. deiner Freundin? Um seine oder ihre Gesundheit? Hier sind ein paar Tipps:

  • Rede auf jeden Fall nur im nüchternen Zustand mit ihm/ihr. Sprich offen über deine Sorgen und Ängste. Zeige Interesse am Leben und den Problemen deines Gegenübers.
  • Kommt es zum Streit, versuche sachlich zu bleiben. Bedenke auch: Menschen ändern sich nur, wenn sie ihre Probleme selbst einsehen. Du kannst niemanden dazu zwingen, mit dem Kiffen aufzuhören. 
  • Lass' dich nicht überreden, selbst Drogen auszuprobieren! Lüge nicht für deine Freundinnen und Freunde! Und vor allen Dingen: Lass ihren Drogenkonsum keine Entschuldigung für schlechtes Verhalten dir gegenüber sein.

 

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